browser icon
You are using an insecure version of your web browser. Please update your browser!
Using an outdated browser makes your computer unsafe. For a safer, faster, more enjoyable user experience, please update your browser today or try a newer browser.

Lagebericht Nr. 17 (oder auch: Weihnachten zieht ein)

Posted by on December 12, 2012

Endlich kommt mein Wochenrückblick! Am Montag habe ich mein Päckchen nach Deutschland zur Post gebracht. Jetzt muss die Post nur noch schnell genug sein, damit auch alles in-time ankommt. Ansonsten habe ich den ganzen Tag lang für mein am Donnerstag anstehendes Final Exam in Psychologie gelernt. Abends kamen dann gleich 2 Überraschungen per Post: Ein Päckchen von Jojo mit Mezzo Mix, einem St. Pauli Adventskalender und einem Nikolausgeschenk drin und ein Großbrief von Jojo mit dem heißersehnten Buch von Schnüpperle.

Abends habe ich mit Joann einen Spaziergang mit den Hunden gemacht und dieses Mal habe ich die besten Häuser für euch fotografiert. ; )

Der Dienstag begann ziemlich früh, da Isha, die an der Uni einige Deutschkurse unterrichtet, meine Hilfe bei einer Klausur brauchte. Sie hatte einen Hörverständnisteil und ich habe mit ihr zusammen einen Dialog vorgelesen. Anschließend hatte ich noch ein wenig Zeit bis meine eigenen Kurse anfingen und ich habe in einer der vielen Hollywoodschaukeln auf dem Unigelände in der Sonne gesessen und nochmal ein wenig Vitamin D getankt. Dann habe ich mich online bei einer Designfirma beworben, die eine freie Bürostelle hat, die allerdings noch nicht ausgeschrieben ist. Den Kontakt hat mir Cherlee vermittelt und auch wenn ich nicht so recht wusste was für ein Job das ist, so habe ich mir einfach gedacht, dass es da in meiner Situation auch nicht mehr drauf ankommt. Nehmen wir mal alles mit.

Ansonsten ist in der Uni nicht viel Aufregendes passiert. In der letzten Stunde (Human Communication) wurden die letzten Präsentationen von unserem „Stalkingprojekt“ gehalten und als alle 100 Studenten dann nach Wochen endlich damit durch waren, sollten wir die besten 3 Präsentationen wählen. Ich war schon erstaunt, als ich von jemandem nominiert wurde, aber noch viel mehr, als ich am Ende tatsächlich auf Platz 3 gewählt wurde! Und das in einer Klasse in der ich die einzige „Ausländerin“ war! Gutes Gefühl! : )

Mittwochs habe ich erneut den Großteil des Tages damit verbraucht, mich auf meine Prüfung in Psychologie vorzubereiten. Außerdem habe ich mein erstes Final Exam in meiner Theatre class geschrieben. Dieses war online und ich habe alle Antworten richtig gehabt inkl. Extrapunkte, sodass ich am Ende 120% richtig hatte. Kann man mal machen.

Am Donnerstag war dann der stressigste Tag der Woche da: Ich hatte meine finale Prüfung in Psychologie und 4 Stunden später in Communication. Psychologie war sehr schwierig, es wurden alle Themen des gesamten Semesters abgefragt und ich hatte häufig Schwierigkeiten die Fragen zu verstehen. Denn die  Professorin hat ganz viele komische Vergleichsfragen gestellt mit unzähligen Fachbegriffen. (sowas wie: „Der Mond ist zu den Elektronen wie Taschentücher zu …“ Und ich wusste nicht mal was die erste Beziehung darstellen sollte…) Naja, Ergebnis sind 66% geworden, also ein D. Nicht toll, aber insgesamt habe ich jetzt ein C und ich liege damit über dem Klassendurchschnitt.

Nachdem Psychologie abgehakt war, habe ich mir eine stille Ecke gesucht und habe angefangen für Communication zu lernen. Da ich dort selbst mit 0 Punkten im Final noch ein B bekommen hätte, habe ich es dort entspannt angehen lassen. 4 Stunden habe ich dann also gelesen und mir Fachbegriffe eingeprägt. Von 6-8pm hatte ich die Prüfung und ich habe ein A geschrieben. Insgesamt habe ich den Kurs jetzt mit 595 von 600 Punkten abgeschlossen. Damit gehöre ich zu den besten 10 von 100 Studenten im Kurs.

Nach der Klausur hatte ich eine Nachricht auf der Mailbox: Am nächsten Tag war ich bei Abercrombie and Fitch zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Da ich dachte es könnte bestimmt nicht schaden zum Vorstellungsgespräch zumindest ein Kleidungsstück von A&F zu tragen, habe ich am Freitag Isabelle, einer anderen deutschen Austauschstudentin, einen Besuch abgestattet und habe mir ihre A&F Strickjacke ausgeliehen. Dann bin ich zur Uni gefahren und habe mich erneut mit meiner Theatre-Gruppe getroffen. In der Commons, zwischen all den frühstückenden Studenten, haben wir eine letzte Probe für unser Theaterstück durchgeführt.

Im Anschluss daran ging es nach Haus und ich habe angefangen, mich auf mein Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Da ich dieses Mal sicher war was ich anziehen sollte um einen positiven Eindruck zu hinterlassen, (Jeans, Converse Schuhe oder Flip-Flops, Top und die Strickjacke von Isi) konnte ich mich dem nächsten Problem zuwenden: Eine Vorgabe bei A&F ist, dass die Haare „soft“ aussehen sollen. Wie macht man das am besten? : D Also habe ich mir leichte Wellen in die Haare gemacht und einfach gehofft, dass das soft genug ist.

Das Gespräch war dann sehr gut. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig in der Mall Vorstellungsgespräche zu haben, denn Gruppeninterviews sind dort üblich und es ist immer sehr laut im Hintergrund. Dieses Mal waren noch 5 andere Bewerber dort und wir waren das erste von 4 Gesprächen an diesem Tag. Es wurde uns allen die gleichen Fragen gestellt, immer der Reihe nach. Ich habe versucht immer meine eigenen Worte zu verwenden und auch immer etwas anders zu antworten als die anderen, denn viele haben irgendwann nur noch gesagt: „Ja… Wie sie/er eben schon gesagt hat. Da kann ich nichts mehr hinzufügen.“ Da der Manager immer sehr glücklich genickt und mitgeschrieben hat bei meinen Antworten, bin ich am Ende mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. Wer den Job hat wird innerhalb einer Woche angerufen, wer nicht, der nicht. (Naja, das Geheimnis habe ich ja bereits gelüftet: Ich wurde Montag angerufen und mir wurde der Job angeboten)

Am Samstag war mit Abstand der verrückteste Tag! Früh morgens kamen Kathy und Tom zu uns. Mit ihrem Pick-up sind wir dann zu Home Depot gefahren um endlich unseren Weihnachtsbaum zu kaufen. Und was für einen! Zum Glück haben Joann und ich was das angeht den gleichen Geschmack: Groß muss er sein! Und fett! Und so ist es ein über 3m großer und super fetter Baum geworden. Tom hat ihn auf seinen Pick-up geschnallt und dabei schon angemerkt, dass er bezweifelt das wir den Baum durch die Tür bekommen…

Wieder daheim ging es dann los: Baum durch die Tür quetschen (2 ziehen und 2 schieben) und dann aufstellen. Nach einer halben Stunde stand er endlich kerzengerade. Wir alle haben uns gefreut wie die Schneekönige und haben das Kunstwerk von der anderen Seite des Wohnzimmers betrachtet…welches dann in Zeitlupe umgefallen ist. : D Zum Glück noch ungeschmückt. Tom hat dann weitere 2 Stunden gebraucht um den Baum endlich sicher zum Stehen zu bringen, dieses Mal mit Sicherheitsschnüren in der Wand verankert.

Während Tom den Baum aufgestellt hat, habe ich mich mit Joanna getroffen und wir sind in die Mall gefahren. Ziel dieses Mal: Ein Foto mit Santa. Puuuh, das war eine lange Schlange! Bestimmt 100m. Alles voll mit Eltern und ihren aufgeregten und hübsch zurechtgemachten Kindern aller Altersgruppen. Nach 20 Minuten waren wir dann an der Reihe. Santa sah einfach super aus und war total lieb. Er hat sich gefreut als er gehört hat, dass wir aus Deutschland sind und konnte es nicht lassen die Frage nach dem größten Weihnachtswunsch dieses Jahr auch uns zu stellen. : ) Bei unserer anschließenden kurzen Tour durch die Mall habe ich dann noch eine tolle Mütze gefunden… Galuft habe ich sie mir nicht, denn $30 waren mir dafür zu teuer.

Nach ein paar Läden und mit den Fotos in der Tüte ging es dann auch schon wieder in Richtung Heimat. Ich bin durch die Haustür und es hat mir erstmal die Stimme verschlagen. ALLES war voll mit Kisten und Kartons und ÜBERALL stand Weihnachtsdeko. Und mittendrin Joann und Kathy. Also rein in den nächsten Wahnsinn. Die beiden haben alle Regale und Schränke in Wohn- und Esszimmer sowie der Küche leergeräumt und mit Weihnachtsdeko wieder gefüllt. Der Kamin ist weihnachtlich geschmückt. Die Lampe im Esszimmer. Die Bar in der Küche. Die Badezimmer. Die Fenster im Haus. Alles. Ich habe noch nie so viel Deko gesehen. : D Aber schon cool, denn man kann nichts sagen: Es ist super weihnachtlich hier.

Abends kamen dann Leslie und Dustin vorbei und wir haben zu sechst ein super gemütliches Familien-Abendessen gehabt. Anschließend saßen wir im Wohnzimmer und haben uns stundenlang unterhalten und dabei Eierlikör und Baileys getrunken. Es war so ein entspannter Abend! Und zwischendurch habe ich mich immer wieder erschrocken, als ich gemerkt habe, dass wir ja alle englisch sprechen! Es ist sooo cool wenn einem mittendrin auffällt, dass man gar nicht deutsch redet oder einen Film auf englisch sieht und das es langsam schon so normal ist das man gar nicht mehr übersetzen muss. Das geht mittlerweile irgendwie von selbst. : )

Am Sonntag sind Kathy und Tom dann früh morgens wieder nach Haus gefahren. Joann und ich haben uns dann die Außendeko vorgenommen: Lichterketten in die Büsche vor meinen Fenstern packen und die beleuchteten Rentiere sowie den sich bewegenden, beleuchteten Bären aufstellen.

Danach habe ich mich auf den Weg zur Pet Adoption gemacht, denn ich hatte erneut Dienst. Leider hatten wir keine Adoption, aber die Hunde waren mal wieder bezaubernd. Abends war ich dann nur noch imstande mir eine der Weihnachtsschnulzen im Fernsehen anzuschauen und dann bin ich auch schon tot ins Bett gefallen. : )

So, ich wünsche euch eine wunderbare Restwoche und passt alle auf euch auf!

Küsschen, eure Julia

5 Responses to Lagebericht Nr. 17 (oder auch: Weihnachten zieht ein)

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *