browser icon
You are using an insecure version of your web browser. Please update your browser!
Using an outdated browser makes your computer unsafe. For a safer, faster, more enjoyable user experience, please update your browser today or try a newer browser.

Lagebericht Nr. 13 (oder auch: anstrengende Freizeit)

Posted by on November 12, 2012

Wie meistens fing die Woche am Montag mit Lernen an. Dienstag habe ich erneut eine Klausur in American Studies geschrieben, da war ein wenig Vorbereitung nötig. Gegen frühen Nachmittag bin ich dann zu Johanna gefahren um bei ihr mal wieder eine Powerpoint Präsentation zu basteln, da ich das Programm ja nicht auf dem PC habe. Die Präsentation war für Human Communication und über eine Mitschülerin. Wir hatten die Aufgabe bekommen einen Mitschüler zu beobachten, heimlich Fotos zu machen (ich hab mich ein wenig wie ein Stalker gefühlt) und dann eine Präsentation darüber zu halten, wie diese Person nonverbal, interkulturell und im Gespräch mit anderen kommuniziert. Das hat leider länger gedauert als gedacht und ich war erst abends gegen halb 6 wieder zu Haus.

Am Dienstag war dann Uni. Die Klausur war ok und ich war etwas früher fertig, sodass ich mich noch ein wenig auf meine direkt anschließende Präsentation in Communication vorbereiten konnte. Ich war ziemlich aufgeregt, da es uns nicht erlaubt war Notizen zu benutzen und wir viel frei sprechen sollten… Ich kam ziemlich am Anfang schon dran und habe meine Sache glaube ich ganz gut gemacht. Manchmal bin ich ein wenig ins Straucheln gekommen mit den Fachbegriffen die wir einbringen sollten, aber die Klasse hat an den richtigen Stellen gelacht und am Ende ganz arg geklatscht. Aber diese Klasse ist ohnehin am rücksichtsvollsten was meine Sprache angeht, also hatte ich von vornherein einen Bonus. ; )

Als ich wieder zu Haus war lief schon der Fernseher, da ja Election Day war und langsam die Wahllokale anfingen zu schließen. Joann und ich haben zu Abend gegessen und dabei schon angefangen uns über die Wahlen zu unterhalten. Sie erzählte, dass sie extra morgens um 7 schon wählen gegangen ist, weil sie dachte da sei nicht so viel los, gerade bei dem Regen der an diesem Morgen war. Leider war dem nicht so: Sie musste 1 Stunde draußen im Regen warten und dann drinnen noch eine halbe Stunde. Umso stolzer war ich auf sie: Sie hat 1,5 Stunden gewartet um Obama zu wählen obwohl sie weiß, dass das in Georgia quasi umsonst ist, da hier eine absolute Republikaner Hochburg ist.

Für alle die sich nicht so gut mit den Wahlen in Amerika auskennen und sich fragen warum die Stimmabgabe von Joann „umsonst“ gewesen sein soll: Hier zählen nicht die gesamten Einzelstimmen die für eine Partei / einen Kandidaten abgegeben werden, sondern jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Anzahl sogenannter „electoral votes“. In jedem Bundesstaat einzeln wird ausgewertet, welcher Kandidat die meisten Stimmen hat. Dieser bekommt dann ALLE electoral votes dieses Bundesstaates. Das Spannende ist, dass nicht alle Bundesstaaten gleich viele electoral votes haben, sondern die Anzahl geht von 3 (Alaska, Montana…) bis zu 55 (Kalifornien). Man fiebert nun also in jedem einzelnen Bundesstaat einem Wahlsieg seines Kandidaten entgegen. Und vor allem ist es spannend, wer die Staaten mit den meisten electoral votes gewinnt. Wenn man sich die USA Wahlergebnis-Karte ansieht, dann sieht es aus als hätte Romney gewonnen, denn fast alles ist rot. Aber an den Küsten ist recht viel blau und Obama hat in den Staaten gewonnen, die mehr electoral votes haben.

Das war wirklich so spannend anzusehen und gar nicht so eindeutig wie man am Ende denken könnte! Joann und ich haben fast bis Mitternacht vor dem Fernseher mitgefiebert, denn was auch noch hinzu kommt ist, dass hier so viele verschiedene Zeitzonen sind. Die Westküste liegt zeitlich 3 Stunden hinter uns, das heißt dort haben die Wahllokale erst um 10 Uhr unserer Zeit geschlossen und man muss so lange auf die Ergebnisse warten. Und am Ende sieht das Ergebnis eindeutig aus, aber z.B. in Florida (29 electoral votes) stand es am Ende 49,8% für Obama und 49,3% für Romney, also SUPER knapp und so war es in vielen Staaten. Die ganze Zeit haben die Ergebnisse geschwankt, das war wirklich Nervenkitzel pur! Aber am Ende hat das Ergebnis ja gestimmt, also war es das lange Aufbleiben wert! : )

Der Mittwoch war dann ein relativ entspannter Tag. Ich habe ausgeschlafen und dann mal wieder mit meiner Adina geskyped. Dann habe ich endlich meinen Blogeintrag geschrieben (was –mal so nebenbei erwähnt- auch immer locker 3 Stunden dauert) und abends bin ich zur Uni gefahren, denn dort hat ein Charity-Thanksgiving-Essen stattgefunden. Studenten mussten dort 3 Konservendosen als Eintritt abgeben und konnten dafür dann den ganzen Abend frei Essen und Trinken. Die Konserven werden an Arme und Obdachlose abgegeben und kommen somit direkt an die Stelle wo sie gebraucht werden. Das Essen fand im KSU Center statt, ein Gebäude in dem ich an diesem Tag zum ersten Mal war und in dem einfach mal ein Springbrunnen ist… Das war mir ein Foto wert.  ; )

Am Donnerstag war dann wieder Uni und der Tag versprach relativ langweilig zu werden. Als ich nach meiner letzten Class auf dem Weg zu meinem Auto war rief mich überraschend Keelee an und fragte ob ich Lust auf ein Konzert hätte. Sie hätte Freikarten an der Hand, die sie bekommen könnte. Klar, warum nicht?! Zwar kannte ich den Namen des Künstlers nicht (Joshua Radin) aber Keelee meinte er sei super und die Musik wäre wie die von Jason Mraz. Klasse! Also bin ich schnell nach Haus, hab mich in Schale geschmissen und bin dann zu Keelee. Zusammen sind wir dann nach Atlanta in den reichen Stadtteil Buckhead gefahren und haben im Buckhead Theatre ein super Konzert erlebt! Joshua war wirklich gut und nach dem Konzert ist er sogar noch einmal rausgekommen und hat mit uns gequatscht. („Woher in Deutschland kommst du?“ „Hamburg.“ „Cool, da haben wir letztens erst gespielt!“ „Echt?! Ich hab noch nie von dir gehört.“ : D Ich weiß, ich bin gemein…  Vor allem scheint er hier eine große Nummer zu sein, meiner Gastschwester Krista sind am nächsten Morgen fast die Augen aus dem Kopf gefallen: „Auf welchem Konzert warst du?“ „Weiß nicht mehr wie der heißt. Ich guck mal kurz… Josha Radin.“ „WAAAAAS? Der ist soooo toll!“) Am Ende hat er uns dann ganz stolz ein deutsches „Tschüss“ hinterher gerufen als wir gegangen sind. Süß.

Am Freitag stand viel Programm an. Joann ist morgens mit ihren Töchtern und Eric losgefahren nach Wisconsin, denn ihre Mum ist überraschend am Montag gestorben und an diesem Wochenende sollte die Beerdigung stattfinden. Ich war also am Wochenende allein zu Haus und der Hundesitter.

Johanna hat am Donnerstagabend Besuch von Angi bekommen, eine andere PPPlerin die in Michigan platziert ist. Wir sind morgens dann erstmal wieder bei Bernhard (wie wir ihn liebevoll nennen) frühstücken gegangen und haben uns dann auf den Weg nach Stone Mountain gemacht. (Als ich früh morgens losgefahren bin zu Johanna übrigens erstmal der Schock: Es hatte gefroren! Ich musste kratzen!)

Stone Mountain ist der weltgrößte Granitfelsen der Welt in dem die weltgrößte Gravur der Welt ist. Der Stone Mountain ist wirklich einen Besuch wert! Man kann mit einer Seilbahn auf den Berg fahren und dort rumlaufen und man hat einen unglaublichen tollen Blick auf die Skyline von Atlanta. Wirklich toll. Etwas verrückt war, dass unten am Stone Mountain gerade bei 20 Grad (zum Glück ist es nur nachts kalt!) eine künstliche Rodelbahn gebaut wird und dafür der Schnee produziert wurde…die spinnen schon ein wenig, die Amis.

Nach dem Ausflug zum Stone Mountain sind wir dann nach Haus gefahren und ich habe ein wenig die Hunde bespaßt und mich für den Abend fertig gemacht. Um 8 haben wir uns bei Hooters getroffen und als Mädelsgruppe dort zu sechst zwischen riesigen Brüsten und knappen Hosen zu Abend gegessen. Anschließend sind wir in den direkt gegenüberliegenden Electric Cowboy gegangen. Dort habe ich alle zum Rodeo überredet und da die beiden Typen am Bullen mich wiedererkannt haben konnte ich einen guten Gruppenrabatt raushandeln. : D Das war ein so lustiger Abend! : )

Samstag haben Angi und Johanna mich dann gegen halb 12 abgeholt und wir sind in die „North Georgia Outlets“ gefahren. Woohoo, shopping! Die perfekte Gelegenheit auch schon einmal nach Weihnachtsgeschenken zu gucken (nicht, dass ich welche gekauft hätte. ; )) Mein Highlight des Tages: Ich habe die perfekte Vintage Sonnenbrille von Fossil für $30 für mich erstanden! Was habe ich mich gefreut! Im Stil von 1954. Total toll! : ) Um 5 sind wir dann auch schon wieder zurück gefahren. Ich habe ein wenig die Hunde beschäftigt und bin dann um halb 6 los zu Keelee, da sie eine Date-Night mit ihrem Mann machen wollte und ich habe währendessen auf Zoe und ihren großen Bruder Max (12) aufgepasst. Zoe war um 8 dann schon im Bett und Max durfte bis 11 aufbleiben und wollte unbedingt einen Horrorfilm gucken (durfte er auch laut Keelee). Ich als bekennende Schissbüx hab dann meinen Laptop rausgeholt und mit Ohrenstöpsel angefangen mein neues Video zu schneiden, welches ihr ab jetzt unter der Rubrik Videos finden könnt! (Da ist am Ende auch kurz meine neue Sonnenbrille mit drin) : ) Um 12 kamen Keelee und Chris dann wieder und ich bin ab nach Haus und ins Bett.

Am Sonntag habe ich erstmal ausgeschlafen und dann das Video fertig gebastelt und hochgeladen. Dann habe ich Mittagsschlaf gemacht, angefangen meinen Blog zu schreiben, gekocht, ferngesehen, meinen Blog weitergeschrieben und gebacken. Also mal wieder ein super entspannter Tag, bis auf die Tatsache, dass ich bald viereckige Augen habe vom ganzen „auf-den-Laptop-starren“.

Morgen kommt Joann dann wieder zurück, da freue ich mich schon drauf, denn obwohl ich immer schön Beschäftigung hatte und mich hier wohlfühle war es allein schon etwas komisch. : )

Ich wünsche euch eine tolle Woche die nicht allzu stressig ist und ein schnelles Wochenende!

Küsschen, Julia

9 Responses to Lagebericht Nr. 13 (oder auch: anstrengende Freizeit)

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *