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Lagebericht Nr. 7 (oder auch: ein wildes Wochenende)

Posted by on September 30, 2012

Howdy, liebe Reisefreunde!  (Das wollte ich schon immer mal schreiben) Kaum zu glauben: 55 Tage bin ich jetzt schon in Amerika! Das ist ganz schön lange! Umso toller finde ich es, dass ganz viele liebe Menschen noch immer meinen Blog verfolgen, denn daraus schließe ich, dass ich noch nicht vergessen wurde. Es ist toll zu sehen und zu hören wer alles hier rumstöbert:  Kollegen hinterlassen Kommentare (Huhu Su, Simone, Thomas, Claudia, Karen, Bettina, Martina und alle anderen!), natürlich auch Freunde und Familie (Oma Karin, du bist die coolste Omi der Welt weil du „surfen“ kannst), andere PPPler (sogar die, die mit mir zusammen platziert sind und eigentlich alles mitbekommen) und von Zeit zu Zeit bekomme ich über andere Personen oder Facebook mit wer noch alles fleißig lesen ist… (Hey Alina, Sven, Nicole von TBB und alle von denen ich es nicht weiß!) Ich möchte euch allen „Danke“ sagen! Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass ihr an mich denkt! : )

Jetzt geht’s aber los zum eigentlichen Geschehen. Am Montag habe ich angefangen meine Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen. Ab Januar muss ich ein bezahltes Praktikum haben, da ich ab dann nicht mehr in der Uni bin und mein Lebenskostenbeitrag von der Organisation zur Gastfamilie wegfällt. Dann muss ich monatlich einen bestimmten Betrag an meine Hostmum zahlen und um das tun zu können brauche ich logischerweise einen Job. Bewerben in den USA läuft anders als in Deutschland. Hier sieht der Lebenslauf z.B. schon ganz anders aus. Es werden keine persönlichen Daten außer dem Namen und den Kontaktdaten vermerkt. Kein Geburtsdatum etc. Es wird kein Foto mit versandt. Und der Lebenslauf beginnt mit der zuletzt ausgeübten Tätigkeit und ist insgesamt nicht länger als 1 Seite, d.h. Schulbildung wird auch nur der letzte Abschluss angegeben. Weiterhin ist es hier so, dass nicht zählt, was du bisher gemacht hast, sondern was du machen willst und was du kannst. Das wird dann im Anschreiben alles geschrieben, natürlich neben dem üblichen Geplänkel warum gerade man gerade für genau diese Firma der richtige Mitarbeiter ist. Nun, ich finde schon auf Deutsch ist bewerben nicht leicht und so habe ich wirklich Stunden damit verbracht meine 2 Seiten Bewerbungsunterlagen zu formulieren. Jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und habe die Unterlagen meiner Communication Lehrerin (Business Coach, Autorin von Ratgebern) geschickt. Denn die hat sich freundlicherweise bereit erklärt noch einmal drüber zu schauen. Ich bin mal gespannt, was sie sagt. : )

Dienstag bis Donnerstag war nichts Spannendes los. Es war Uni am Dienstag und Donnerstag, dort waren nur die normalen Vorlesungen, keine interessanten oder peinlichen Ereignisse. Am Mittwoch habe ich sehr viel gelernt, weil ich kommende Woche 2 Klausuren am Dienstag habe und außerdem bis zum 09.10. noch eine 7-seitige Ausarbeitung über einen Blues-Musiker meiner Wahl schreiben muss… Würde ich am Wochenende nächste Woche keine anderen Pläne haben, ich glaube ich würde nach Mississippi fahren und vor Ort ein paar Nachforschungen betreiben. ; ) Und ich habe endlich mal mit meiner Adina geskyped! Toll sie mal wieder zu sehen!  : )

Am Freitag habe ich vormittags dann wieder gelernt und mittags habe ich meine gute Tat des Tages vollbracht und Johanna nach Dallas gefahren, damit sie ihren Title auch endlich umschreiben lassen kann, um ihr Nummernschild zu bekommen und dann ihr kaputtes Auto in die Werkstatt zu fahren. Abends war eigentlich ein Treffen mit einigen Leuten aus meiner Theatre class geplant. Ich hab mich dann auch soweit fertig gemacht und dann haben mir um halb 10 die interessantesten 3 Leute gesagt, dass sie doch nicht kommen und ich hatte auch keine Lust mehr dort hinzufahren. Aber trotzdem wollte ich nicht schon ins Bett gehen. Johanna hatte keine Lust mehr was zu machen, also fragte ich Nina, ob sie nicht Lust hätte mir in den Electric Cowboy zu gehen. Sie war gleich dabei, obwohl sie schon im Bett lag und wir haben uns dann für 45 Minuten später vor dem Eingang verabredet. Aaaaalso nochmal schnell umziehen, denn da wollte ich dann auch meine neuen Boots gleich einweihen und ab ins Auto. Wir hatten einen tollen Abend! Die Musik ist gewöhnungsbedürftig aber irgendwie toll für die Stimmung: Es wurden immer 2 langsame Lieder gespielt, zu denen die älteren Besucher Standardtänze getanzt haben und die Pärchen haben geknutscht. Dann kamen 3 Countrylieder, da haben viele Linedance gemacht oder auch einfach wie sie lustig waren getanzt. Dann kamen 2 Lieder, die eine gute und schnelle Mischung aus Country und Hip-Hop waren und zu denen es immer einen ganz einfachen Gruppenlinedance gab. Da konnte jeder mit einsteigen und das haben wir uns natürlich auch nicht nehmen lassen. Und dann kamen ca. 3 Lieder die aktuell in den Charts sind. Der Übergang von Party- zu Schmusemusik war immer etwas abrupt, aber nach ein paar Liedern waren wir eh immer geschafft und konnten uns dann mit einer Cola am Rand der Tanzfläche erholen. Es war wieder ein super gemischtes Publikum da und es war nicht atemberaubend voll, daher hatten wir allen Platz den wir haben wollten auf der Tanzfläche. : )

Kurz bevor wir nach Hause fahren wollten habe ich mich dann getraut noch einmal auf dem elektrischen Bullen zu reiten! Das war so lustig! Die beiden Jungs die den Bullen gesteuert haben hatten sichtlich ihren Spaß dabei, das deutsche Mädel ein wenig zu ärgern. Aber ich habe es immerhin 1:25 geschafft auf dem Vieh zu bleiben. Nicht schlecht finde ich! (Aber meinen Arm mit dem ich mich festgehalten habe sowie meine Beine spüre ich immernoch…) Zufrieden bin ich dann kurz nach 2 zu Haus gewesen. Und als ich aus dem Auto steige und zur Tür gehe läuft mir was fast über die Füße? Richtig. Ein ekelhaftes Mistvieh! Zum Glück draußen, aber ich muss sagen: das Exemplar in meinem Badezimmer muss -wenn ich die Größe vergleiche- noch ein Baby gewesen sein. Wuaahhh. Also war ich in Lichtgeschwindigkeit im Haus und hab dann eine relativ kurze Nacht gehabt…

…denn am Samstag war ich um 9 Uhr morgens mit Jojo und meiner Familie zum Skypen verabredet. Also ganz verschlafen und im Bett frühstückend meine liebe Herde in Deutschland ein bissl auf den neusten Stand gebracht und mich auf den neusten Stand bringen lassen. Schön euch alle auch mal wieder gesehen zu haben! Danach habe ich schnell mit Joann das Haus geputzt, denn mittags wollte Joanns Schwester Kathy vorbeikommen. Die wohnt ganz abgeschieden in den Bergen in South Carolina und hat am Freitag einen Notruf abgesetzt: Shopping-Notstand! Also kam sie am Samstag vorbei und wir sind mit ihr shoppen gegangen. Da habe ich es dann auch getan: Ich habe die pinke Lederjacke gekauft. Joann hat mich überzeugt, dass es gut aussieht und dass man bei $28 aufgrund diverser Rabatte nichts falsch machen kann.

Um 3 haben die beiden mich dann daheim abgesetzt, da ich mit Johanna und 3 anderen Mädels nach Atlanta zu einem Baseballspiel den Braves gehen wollte. Um 4 hat mich Johanna abgeholt und wir sind zum Parkplatz der KSU gefahren. Dort haben wir uns mit den anderen Mädels getroffen und sind mit dem Auto von Cherlee erstmal zu Walmart gefahren um uns ein paar Snacks und Getränke für’s Tailgating zu holen. Tailgating ist eine Art Vorfeiern vor Sportevents, wo man quasi aus dem Kofferraum picknickt und sich schon einmal in Stimmung bringt. Dann sind wir nach Atlanta gefahren. Wir hatten noch keine Karten und hatten Glück noch welche zu bekommen, denn was ich vorher nicht wusste: Es war das letzte Spiel des Starspielers Chipper Jones nach15 Jahren bei den Atlanta Braves. Und das im eigenen Stadion. Was für eine Stimmung! Die Luft hat vibriert und fast geknistert vor Aufregung! Wir hatten tolle Plätze von denen aus wir das Geschehen sehr gut beobachten konnten. Zum Glück sind mir die Regeln im Baseball grundsätzlich geläufig (Danke Ulrike und Röpke-Jungs : )) und deshalb konnte ich auch an den richtigen Stellen jubeln und fluchen. Das hat so Spaß gemacht! (Also das Spiel gucken, nicht nur jubeln und fluchen) Leider haben wir es nicht auf die Leinwand geschafft, dafür aber eine Frau die bestimmt 60 und relativ stabil gebaut war und dann einfach mal ihr T-Shirt gelupft hat… Es gibt Dinge, die möchte man nicht sehen kann ich dazu nur sagen. : D Und zum Glück haben die Braves am Ende auch eindeutig gegen die New York Mets gewonnen.

Nach dem Spiel war uns noch nicht danach wieder nach Hause zu fahren. Und so hat Cherlee, die einzige Amerikanerin bei dem Ausflug, mit uns noch eine kleine Stadtrundfahrt durch Atlanta gemacht. WOOOW! Was für eine tolle Stadt! Und was für eine Schande, dass ich noch nicht dort war! Das wird auf jeden Fall bald nachgeholt!!!

Der Sonntag war wieder ein ganz ruhiger Tag. Ich habe viel gelernt und mich viel ablenken lassen, also wie immer. Außerdem ging es mir leider nicht gut, mir war heiß und kalt abwechselnd, ich hatte Fieber und Gliederschmerzen und sogar Joann ist zusammen gezuckt, als meine Augenringe und ich in die Küche geschlurft sind und sie uns gesehen hat… Komisch. Aber egal. Hab ich halt viel in meinem Bett gelegen, gebadet, gelernt und Serien online geguckt. Hat auch was Gutes. : ) Und zum Abschluss noch etwas was vielleicht nicht alle wissen, was ich aber ziemlich interessant fand als ich es in meinen ersten Wochen hier mitbekommen habe: Hier in Amerika fangen die Wochen sonntags und nicht montags an. Dass die Amis aber auch immer ihre Extrawurst haben müssen!

Die Vorschau für die nächste Woche: Julia schreibt 2 Klausuren und hat ihr erstes Oktoberfest. In Florida! : ) Bis dann!

Ich umarme euch!

Eure Julia

5 Responses to Lagebericht Nr. 7 (oder auch: ein wildes Wochenende)

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