Da Joann noch in Wisconsin war, hatte ich am Montag vorerst sturmfrei. Ich fing an mir Lernkarten für meine Klausur in Psychologie zu schreiben. Um 1 war ich dann wieder im Zumbakurs und habe mich dort mal wieder ordentlich ausgepowert (und dort habe ich was lustiges an meinen Sportschuhen gefunden, siehe Fotos) und als ich wieder nach Haus kam, war Joann auch gerade angekommen. Den Rest des Tages haben wir dann sehr entspannt verbracht: Wir haben gequatscht, ferngesehen und ich habe zwischendurch immer mal wieder einen Blick auf Psychologie geworfen.
Auch der Dienstag war nicht sehr aufregend: ich hatte Uni. In der Uni ist nichts Besonderes passiert. In Communication haben wir weitere Präsentationen aus dem „Stalking-Projekt“ gehört, dass war sehr lustig. Viele haben den anderen die Erlaubnis gegeben, Fotos von Facebook zu verwenden. Da kam so einiges zum Vorschein, was doch besser verborgen geblieben wäre… (Sollten diejenigen vielleicht nochmal anschauen bevor sie sich um einen Arbeitsplatz bewerben… ; ))
Am Mittwoch habe ich erst Psych gelernt und dann habe ich eine SMS von T-Mobile bekommen, dass meine Prepaidzahlung fällig ist und mein Handy jetzt nicht mehr funktioniert. Einmal Handy aufladen hält immer genau 30 Tage und normalerweise bekommt man immer eine Info ca. 3 Tage bevor die nächste Zahlung fällig wird. Aber dieses Mal hat aufgrund eines Systemfehlers keiner der Kunden eine Info bekommen und auf einmal war der Empfang weg. Tim hat seine SIM-Karte ja am gleichen Tag wie ich geholt, daher war es bei ihm auch der Fall. Also haben wir uns getroffen und sind dann mit Schal und Mütze im Cabrio zum T-Mobile Store gefahren. Im Cabrio, weil ich Lust hatte „oben-ohne“ zu fahren. Und da Tim nett ist hat er sein Auto zur Verfügung gestellt und mitgemacht. ; )
Anschließend sind wir zum Campus gefahren und haben uns dort mit Isha, Lydia und Eric zum Mittagessen getroffen. Grund war: Die meisten Studenten leben auf dem Campus und haben einen Mealplan. Das Semester ist fast zu Ende und viele haben noch ganz viele Essen (swipes) auf ihrer Studentenkarte. Diese teuer gekauften swipes verfallen am Ende des Semesters, wenn sie nicht gebraucht werden. Lydia gehört zu diesen Studenten mit einem zu großen Mealplan und hat uns deshalb alle eingeladen. So bin ich -mal wieder- zu einem Gratis-Mittagessen in der Commons gekommen. Sehr lecker wie immer. Lydia und Eric sind beide Amerikaner die Deutsch lernen. Um mit den beiden ein wenig zu üben haben wir recht viel Deutsch gesprochen, sodass Lydia letzendlich auch ihren Nutzen aus dem Mittagessen ziehen konnte.
Wieder zu Hause saß ich gerade wieder an Psych, als es an der Tür klingelte. Als ich öffnete war keiner da, aber es lag ein Päckchen vor der Tür. Uuuuuh, ein Post von meiner Mami! Was hab ich mich gefreut! Ich bekomme ja ohnehin gerne Päckchen, aber hier noch viel lieber! Und so habe ich mich irgendwann erwischt, wie ich grinsend auf meinem Bett saß und das Objekt der Begierde anstarrte… Schluss mit anglotzen, schnell aufmachen! Ach, was war das schön! Eine ganz liebe Karte war drin, Mamis und mein Vorweihnachts-Schmachtfilm „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“, ihr Kuschelschwein Lolita (das so wunderbar nach Mami riecht, dass ich es am liebsten in der Plastiktüte gelassen hätte um den Duft nicht zu verlieren…aber hab ich natürlich nicht gemacht, Lolita darf mit mir im Bett schlafen), eine Packung voller 100€-Scheine (Taschentücher) und das kostbarste: 3 Körner-Brotbackmischungen! Wunderbar! Ich habe mich wirklich so sehr gefreut wie sonst zu Weihnachten –noch einmal DANKE dafür, Mami! <3
Freudestrahlend ging es dann an diesem Abend auch endlich mal wieder zum Lindedance. Dieses Mal mit Johanna. Und es war richtig gut! Wir haben den Tanz total schnell hinbekommen und auch mit Musik die schnelle Version ohne Fehler durchtanzen können. Juhu, ich werde noch ein richtiges Südstaaten-Girl. (Hm. Will ich das überhaupt? ; ))
Am Donnerstag stand wieder Uni an. Gleich in meiner ersten class gab es einen Schock: Wir machen eine Gruppenarbeit und müssen uns ein Theaterstück ausdenken und das dann als Abschlussarbeit vorführen. Wir sind 5 Leute in der Gruppe und haben mit 5 Charakteren geplant. Gracious, eine Afrikanerin, hat uns dann letztens mitgeteilt, dass sie mit ihrem Sohn nach Kenia muss weil dort eine wichtige OP ist. Somit wird sie bei der Aufführung nicht dabei sein. Also haben wir das Stück umgeschrieben auf 4 Personen. An diesem Donnerstag wollten wir dann endlich in die Proben einsteigen, als Josh auf einmal einen Anruf bekam, leichenblass wurde und uns dann erklärte, dass er in den Krieg muss. Er ist in der israelischen Reservearmee (dort hat er sehr lange gewohnt) und Israel wurde angegriffen. So sehr, dass sogar die außer Landes lebenden Armee-Mitglieder eingezogen wurden. Er ist dann gleich nach Haus und wir sind uns nicht sicher, ob wir ihn wieder sehen werden, weil er evtl. schon weg ist… Naja, wir waren kurz davor unser Stück umzuschreiben, als unser Lehrer uns 2 Gruppenmitglieder „geschenkt“ hat, die auch die einzigen Hinterbliebenen ihrer Gruppe waren. Also können wir unser ursprüngliches Stück spielen. : ) (Lustig ist: Ich spiele eine Mutter und Josh, relativ klein, war mein 5-jähriger Sohn. Unsere 2 neuen Gruppenmitglieder sind allerdings kanadische Hockey Abwehrspieler, beide riesengroß. Sieht etwas lustig aus jetzt…)
Ansonsten war an diesen Tag nicht sehr viel los. Ich habe Psych geschrieben und in der Stunde danach waren schon unsere Noten online: ein B. Und auch die Note für meine Stalker-Präsentation habe ich bekommen: 99%, also ein wunderbares A. : ) Wieder zu Haus hatte ich dann meine nächste Post aus Deutschland: Eine TOTAL witzige Karte von Adina. Allerbesten Dank auch an dich noch einmal dafür!
Am Freitagmorgen bin ich aufgewacht und mir war sofort langweilig. : D Also schnell Johanna angeschrieben, denn die hat am Abend vorher wieder Besuch bekommen. Dieses Mal von Julia, die in Garden City, Kansas platziert ist. Ich bin dann zu Johanna gefahren und wir haben uns alle zusammen auf den Weg zum Kennesaw Mountain gemacht und dort die Aussicht genossen und Fotos geschossen. Anschließend ging es dann nach Downtown Acworth, dort sind wir durch die kleinen Schmöckerläden gelaufen und ich habe schon ein paar Kleinigkeiten für Weihnachten erstanden. Natürlich durften auch hier die entsprechenden Touristenfotos nicht fehlen.
Auf dem Weg nach Haus sind wir dann noch an den Lake Acworth gefahren, damit Julia alles hier in der Gegend mal gesehen hat. Der Tag war wunderbar warm und sonnig, sodass sich meine Heimat auf Zeit auch von seiner schönsten Seite präsentieren konnte. Dann ging es erstmal nach Haus und ich habe ein wenig Zeit mit Joann verbracht und dann habe ich mich für das Ereignis des Abends in Schale geschmissen: Es ging ins Kino zu Breaking Dawn Part II. Nun stand also das Ende der Twilight Saga an… Und das OHNE Mami oder Adina. Geht ja eigentlich gar nicht.
Also: Kino in den USA ist so eine Sache. Es gibt keine Sitzplatzreservierungen. Also war es in diesem Fall ein wenig wie vor einem Konzert. Alle standen und saßen in einer laaaaaaaangen Schlange vor dem Eingang und sind dann in den Kinosaal gestürzt und haben sich die besten Sitzplätze gesichert. (Wir waren um 9 da, der Film ging um 9:35 Uhr los und es saßen schon die ersten in der Schlage für die Vorstellung um 11:30 Uhr. HALLO?!) Naja, wir wussten das mit den Sitzplätzen nicht und kamen dann recht spät an. War grundsätzlich auch ok, wenn man mal davon absieht, dass wir in der 2. Reihe saßen. : D Popcorn und Getränke gibt es dort mit freiem Refill (aber salziges Popcorn, also nichts für mich : () und die Werbung läuft die ganze Zeit nebenbei, während die Leute ihre Sitzplätze einnehmen. Um Punkt 9:35 Uhr kamen dann 3 Filmvorschauen und dann ging gleich der Film los. Wuaaaah. Spannend. Mehr darf ich nicht sagen, weil der Film in Deutschland ja erst rauskommt und Adina und Mami mich umbringen würden wenn ich was verrate. Aber er ist gut. UND ich war noch nie mit so -Gott, wie soll man sie nur beschreiben- hm, enthusiastischen (?) Fans im Kino. Oh. Mein. Gott. Die haben an gewissen Stellen so laut gekreischt vor Ensetzen, dass war nicht mehr normal. Und sie haben applaudiert mitten drin. Und gejohlt. Und geheult. Ich hab mir fast in die Hose gemacht vor lauter Lachen. Eins weiß ich mit Sicherheit: Zu einem Justin Bieber Konzert kriegen mich hier keine 10 Pferde. : D
Am Samstag wurde ich um 10 Uhr von Isha abgeholt. Wir haben noch 2 Mädels an der Uni aufgegabelt und ab ging es nach Marietta, mal wieder zur German Bakery. Dieses Mal fand dort ein Treffes des German Stammtisch statt. Mit ca. 20 Leuten und ca. 10 Sitzplätzen war es eine recht spannende und kuschelige Angelegenheit.
Im Anschluss daran sind wir kurz in die Mall gefahren, weil Isi (auch eine deutsche Austauschschülerin) und Isha unbedingt nach Schuhen und Handtaschen gucken wollten… Nach ca. 1 Stunde in der Mall (und nur ich habe Schuhe gefunden, dabei wollte ich doch gar nichts kaufen…Mist.) sind wir dann zu Keelee gefahren. Eigentlich zum Lernen…
Rausgekommen ist dann ein munteres Beisammensein mit uns, Keelee, ihrem Mann und ihren Kindern. Wir haben Lasagne gegessen, Musik gehört und uns über lustige Geschichten aus unserem Leben unterhalten. Gelernt hat keiner. : ) Um 10 haben wir uns dann wieder auf den Weg nach Haus gemacht. Und siehe da: Auf meinem Sideboard hat die nächste deutsche Post auf mich gewartet!!! Sogar im Doppelpack! Ich habe einen wunderbar langen Brief von Oma Karin bekommen, mit einem Foto von einem tollen Familientag letztes Jahr. Omi, ich glaube du bist die Oma die am Lustigsten von allen Omis auf der Welt schreiben kann! Ich habe mal wieder jede Zeile genossen! Danke, danke, danke! : )
Der 2. Gruß aus Deutschland war ein Großbrief von Jojo. Ich habe den Brief mein „Rückcarepaket“ getauft, weil dort nur Material drin war, welches mich nach Hause zurückkehren lässt: Konzertkarten für einen meiner Lieblingsmusiker im Moment für August 2013, eine total liebe Karte und ein USB-Stick mit toller Musik und wunderschönen Fotos vom Hamburger Hafen drauf. Auch an dich noch einmal DANKE!
Dann kam auch schon wieder der Sonntag. Erstmal habe ich ausgeschlafen. Dann habe ich mich schnell fertig gemacht, denn um 17 Uhr deutscher Zeit, also 11 Uhr meiner Zeit stand eine Telefonkonferenz mit Mami und Luki an. Über eine Stunde haben wir gequatscht und uns mal wieder ausgetauscht. Und ich habe schonmal angekündigt: Wenn ich wieder da bin, dann wünsche ich mir noch am gleichen Abend ein fettes Abendbrot, mit Roastbeef, Krabbensalat, Eiersalat und meinem Lieblingsbrot “Sylter Vollkorn”. Ist laut Mami gebongt. Obwohl Luki über mein Weißbrotverbot an dem Abend nicht begeistert war. ; )
Nachdem ich dann noch ein kleines Nickerchen gemacht habe, haben Joann und ich die Hunde ins Auto geladen und sind an den See gefahren. Dort haben wir einen langen und wundervollen Spaziergang gemacht. Einige Leute haben den Tag genutzt um nochmal schnell ein BBQ am See zu machen oder das letzte Mal im See zu baden.
Wieder zu Haus bin ich dann das erste Mal seit ich hier bin zu Aldi gefahren. Seltsam hier in den Staaten. Von innen und außen sieht Aldi genauso aus wie in Deutschland. Nur das Sortiment ist anders: Es gibt die klassischen amerikanischen Sachen in billig, so ähnlich wie es in Deutschland dort halt die typischen deutschen Sachen in billig gibt. ABER ich habe Sonnenblumenschwarzbrot gefunden, Belgische Meeresfrüchte (die Amis haben kein Nougat, deshalb hab ich mich darüber gefreut) und Dominosteine (die Amis haben kein Marzipan, deshalb habe ich mich darüber gefreut). Komisches Völkchen.
So meine Lieben, das war auch schon meine Woche. Dieses Mal nicht wirklich spannend. Aber diese Woche stehen Thanksgiving und Black Friday an, also wird es wieder mehr Berichte über „die verrückten Amerikaner und ihre Traditionen“ geben.
VIELEN DANK noch einmal an euch alle für die tolle Post (auch Danke für die Post, die ich die letzten Wochen bekommen und nicht erwähnt habe… Das ist nicht bös‘ gemeint. Ich habe diese Woche nur so auffällig viel Post bekommen, dass ich es mal sagen musste!) und dafür, dass ihr meinen Blog so fleißig lest und Kommentare hinterlasst!
Ich drücke euch und wünsche euch eine tolle Woche!
Eure Julia
- ALDI USA
- Heimcarepaket
- Meine Neuen. 🙂
- Lake Acworth
- Die historische Lok
- Werbung in Downtown
- Juhu! Lolita und ich!
- Lernen. 🙁
- Coole Sportschuhe
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