Am Montag habe ich jede Menge im Haushalt gemacht. Ich habe Wäsche gewaschen, mein Bad geputzt, gesaugt und die Hunde geärgert. Außerdem war ich bei der Post und habe die Geburtstagskarte für Papi abgeschickt und eine Karte für meine Adina. : ) Nachmittags habe ich angefangen Lernkarten für Psychologie zu schreiben, da dort am Donnerstag der nächste Test bevorstand. Und mit der Post kam endlich mein lang ersehntes Nummernschild! Natürlich musste ich das gleich anbauen: Sieht klasse aus! UND ich habe einen ganz langen Brief von Oma Karin bekommen UND auch einen Großbrief von Jojo, mit 2 DVDs, einem Heftchen über Marilyn Monroe und einer Glückskastanie aus Hamburg.
Was hab’ ich mich gefreut! Ich habe am Abend vorher noch überlegt, wie es denn dieses Jahr ohne meine Glückskastanie aus der Röntgenstraße laufen soll und schon habe ich eine hier in Georgia! Tja, ich wollte kurz ins Bad und habe meine Tür geöffnet, da ist die blöde Stella in mein Zimmer gehuscht, hat sich meine Kastanie geschnappt und ist unters Bett gerast. Ihr hättet mich sehen sollen! Mit einem lauten Schrei bin ich hinterhergesprungen und habe Stella an einem Bein unter meinem Bett hervorgezogen. Natürlich hat sie gleich gewusst, dass ich es auf die Kastanie abgesehen habe und hat wie wild angefangen zu kauen. : ( Jetzt habe ich eine Kastanie mit Dellen. Aber Glück soll sie trotzdem noch bringen meinte Jojo. : )
Am Dienstag hatte ich wie immer Uni und abends ging es dann mal wieder ins Theater. Dieses Mal wieder an der KSU und das Stück hieß „Cabaret“. Johanna, Nina und ich haben uns um halb 8 vor dem Theater getroffen und erstmal ein wenig gequatscht, schließlich haben wir Nina ja schon länger nicht mehr gesehen. Dann haben wir unsere Plätze eingenommen und das Theaterstück angesehen. Das war mal wieder toll! Wir haben wirklich unglaublich große Talente an unserer Uni! Wer die Handlung des Stücks nicht kennt: Es ist ein Musical und spielt in Berlin im Jahr 1930. Ein Großteil von Cabaret spielt im Kit Kat Klub, wo viele Tänzerinnen und Prostituierte arbeiten. Es geht um den Aufstieg der Nazis und welche Probleme Homosexuelle und Juden dadurch in ihrem Leben und im Umgang mit anderen haben. Wirklich sehr interessant, aber nicht ganz so traurig wie es sich anhört, denn es wird sehr humorvoll dargestellt. Besonders süß war, dass ziemlich viel Deutsch gesprochen wurde, natürlich immer mit extrem starkem Akzent und teilweise auch falsch. Aber sehr niedlich. : )
Der Mittwoch begann mit einem Telefonat mit Elena. Endlich haben wir es mal wieder geschafft und konnten uns über die neusten Geschehnisse austauschen. Ansonsten ist an diesem Tag nicht viel passiert, ich habe relativ viel für Psychologie gelernt und ansonsten die Sonne auf unserer Terrasse genossen.
Mein aufregendster Tag war der Donnerstag. Ich hatte Uni und habe Psychologie geschrieben (Juhuuu, 90%, also gerade noch so ein A). Als ich um 6:15 dann Schluss hatte habe ich mich wie immer auf den Weg zu meinem Auto gemacht. Um dorthin zu gelangen muss ich an dem Ostparkhaus vorbei, über eine Kreuzung laufen und komme dann an dem Ostparkplatz an. An der Ampel wartend habe ich mich kurzentschlossen entschieden doch schonmal auf die andere Straßenseite zu wechseln und dort die Kreuzung zu überqueren. Gute Entscheidung wie sich herausstellen sollte. Also habe ich allein auf der anderen Straßenseite auf grün gewartet. Als wir Fußgänger endlich laufen konnten, habe ich gedankenverloren mein Auto auf dem Parkplatz anvisiert.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch. „Als wenn ein Auto irgendwas anfährt!“, dachte ich noch und drehte meinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch kam…und sah gerade noch einen jungen Mann mit dem Kopf zuerst auf die Straße aufschlagen! Ein Auto, welches aus dem Parkhaus kam, hat Gas gegeben um vor den Fußgängern noch schnell links abbiegen zu können. Leider war der junge Mann schneller als vom Autofahrer gedacht und er hat ihn mit voller Wucht mitgenommen. Genau auf der Straßenseite auf der ich vorher noch war! Ich bin sofort losgerannt, einmal quer über die Kreuzung. Als ich ankam hatte der Autofahrer angehalten und war ausgestiegen. Man sah aber sofort, dass er keine weitere Hilfe sein würde, denn er stand total unter Schock und war verwirrt. Ein anderer Fußgänger hat schon 911 gewählt. Aber alle anderen (bestimmt 5 Leute) standen dort nur neben dem Verletzten und machten nichts! Ich sah, dass der junge Mann Anstalten machte aufzustehen, und kniete mich neben ihn, um ihn daran zu hindern.
Er konnte aufgrund seines Rucksacks den Kopf nicht hinlegen, deshalb legte ich mein Bein so hin, dass er entspannt und stabilisiert liegen konnte. Ich fragte ihn nach seinem Namen, aber er starrte mich nur verwirrt an. Irgendwann versuchte er zu antworten, aber es kam kein Ton raus. Es tat mir so weh das zu sehen! Ich hielt also weiter seinen Kopf und fragte, ob ich seine Hand nehmen soll. Er hat genickt. Zwischendurch schloss er immer wieder seine Augen und ich hatte das Gefühl, dass er das Bewusstsein verliert. Also habe ich ihn so gut es ging vollgequatscht und immer wieder gezwungen die Augen zu öffnen. Irgendwann konnte er seinen Namen nennen und fragte wie er hierhergekommen sei. Ich fragte, ob er weiß wo er ist. Wusste er nicht. Nicht mal in welcher Stadt er sich befindet.. Dann kam zum Glück die Ambulance und fing an sich um ihn zu kümmern. Auf die Frage, ob er seine Füße spüren kann, sagte er, dass er sich nicht sicher sei. : ( Ich säuberte und desinfizierte meine Hände vom Blut und schrieb meine Zeugenaussage für die Polizei auf. Dann konnte ich –völlig am Boden- endlich meinen Weg nach Haus antreten…
Erstaunlicherweise konnte ich die Nacht auf Freitag relativ gut schlafen. Am Freitag ging ich einkaufen, denn abends sollte eine Haircut und –dye Party bei Keelee stattfinden und wir wollten alle etwas mitbringen. Ich hatte mich für Frikadellen entschieden. Also schnell alle Zutaten gekauft und lecker deutsche Frikadellen gemacht. Yummy! Um 2 war ich dann auch schon bei Keelee, denn meine Haare sollten gefärbt und geschnitten werden, deshalb war ich relativ früh dort. Keelee war früher mal Frisörin und hat Zuhause eine richtig professionelle Ausstattung. Wir hatten einen total netten Abend! Nach und nach kamen die anderen Mädels und wir haben jede Menge gegessen, lustige Youtube Videos geguckt, Haare geschnitten und am Ende Just Dance gespielt. Um halb 12 bin ich frisch frisiert und glücklich nach Hause gefahren.
Am Samstag hatte ich meinen ersten Tag bei der Pet Adoption. Ich habe also ausgeschlafen, mich fertig gemacht und bin dann gleich zur Tierhandlung meines Vertrauens gefahren. : ) Dort angekommen hatte ich erstmal einen Moment Zeit mir die ganzen anderen Tiere dort anzusehen, bis der Transporter mit den Hunden ankam. Wir haben die Hunde ausgeladen, sind eine kleine Runde mit ihnen gelaufen und haben sie dann in ihren Käfig gesperrt. Dieses Mal waren 9 Hunde da, eigentlich sollten es 10 sein aber einer wurde direkt am Shelter beim Verladen in den Transporter adoptiert. Das hört man doch gerne! Die Hunde waren sehr süß und die meisten auch noch sehr jung. Meine Aufgabe bestand dann für die 5 Stunden meiner Arbeit darin, die Hunde von Zeit zu Zeit aus dem Käfig zu holen und mit ihnen zu laufen, ihnen Wasser zu geben und den Interessenten Informationen über die Hunde zu geben. Ein weiterer Hund wurde an diesem Tag adoptiert, also ein erfolgreicher Tag. Als ich um halb 5 wieder zu Hause war, war ich aber auch wirklich geschafft, denn die meisten der jungen Hunde sind noch sehr wild, nicht so gut erzogen und doch schon ziemlich groß und muskulös, sodass ich manchmal mein ganzes Körpergewicht zum Einsatz bringen musste um die Strecke unseres Spazierganges zu bestimmen. ; )
Auch der Sonntag stand ganz im Zeichen der Pet Adoption. Gleiches Spiel wie am Tag zuvor und auch mehr oder weniger die gleichen Hunde. 2 neue Hunde waren dabei, ein kleiner süßer kleiner Welpe. Oh man, der war sooo niedlich. Am liebsten hätte ich ihn mitgenommen, aber ich hatte ein wenig die Befürchtung, dass er noch in seine Ohren reinwächst. Und wie man auf dem Foto erkennen kann sind die ziemlich groß… ; )
Abends habe ich dann Hausaufgaben gemacht. Und als ich fertig war hat Tim gefragt, ob ich noch was vorhabe. Wir haben uns dann entschieden eine meiner deutschen DVDs zu gucken, die ich zugeschickt bekommen habe. Also kam er noch kurz rum und wir haben „Türkisch für Anfänger“ geguckt und dabei Tortillachips mit Dipp gegessen.
- Kleiner Hund - große Ohren
- Sie wurde adoptiert!
- Gib mir ein Zuhause!
- Pet Adoption
- Ob hier jeder jeden kennt?
- X-mas cookies for dogs
- Neue Haare! 🙂
- Frisörsalon in der Küche
- Frikadellen!
7 Responses to Lagebericht Nr. 10 (oder auch: ein Unfall und viele Hunde)