nachdem ich mein letztes Wochenende mit Jarrod und Trinity gut überstanden hatte, was gar nicht so selbstverständlich war, habe ich nun auch meine letzten Tage in Atlanta hinter mir. Auch wenn mich einige für verrückt erklärt hatten, bin ich von Montag bis Mittwoch nochmals arbeiten gegangen, um dann heute, am Donnerstag den 27.Juni meine Zeit hier abzuschließen und aufzubrechen, um neue Wege zu finden. So sitze ich gerade im Flieger auf dem Weg nach Boston, wo meine erste Station sein wird und ich Philipp treffen werde um dann endlich unseren 4-wöchigen Roadtrip zu starten.
Wie meine letzten Tage waren? Stressig, stressig, emotionsreich und durchaus sehr traurig.
Nachdem ich am Wochenende noch nicht zum Packen kam, habe ich damit endlich am Montag angefangen. Man könnte ja meinen das ich lange genug Bescheid wusste das der Tag kommen würde, aber vielleicht wollte ich auch gar nicht packen, da ich es mir im besten Willen nicht vorstellen konnte oder besser gesagt es mir noch immer nicht vorstellen kann, dass die Zeit schon vorbei sein soll… Das Packen entpuppte sich noch ziemlich zum Horror… wie in alles in der Welt sollte man sein Leben von einem Jahr in zwei Koffer und einen Rucksack bekommen? Es war einfach nicht möglich und so hat es mich ganze zwei Nächte und gigantisch viele Nerven gekostet alles eingepackt zu bekommen. Selbstverständlich war ein Koffer zu schwer und ich durfte diesen beim Check-In nochmals öffnen…. Man ich hatte so gehofft darum herum zukommen… Mein Carry-On Koffer war auch nicht ganz ok und somit musste ich diesem am Gate noch einchecken… ob dieser zusätzlich kosten wird, weiß ich noch nicht. Es bleibt spannend…
Der Abschied. Naja. Wie schon vor einem Jahr , als ich Abschied nehmen musste von all meinen Lieben Zuhause, war dies hier definitiv kein leichterer Schritt und wenn nicht noch härter, da ich ja faktisch noch nicht weiß ob, wann, wie, wer und so weiter ich wiedersehen werde.
Mit Jokin und Dominik musst ich sagen, ging es eigentlich, da es geplant ist das beide zu den Tagen wenn ich zurück nach Deutschland komme auch in Deutschland sein werden und somit werde ich sie nochmals treffen können.
Der Abschied im Geschäft war einfach nur schlimm. Ich hatte eigentlich nochmals vor etwas zu arbeiten, aber dazu kam ich dann gestern nicht mehr wirklich. Ständig kam jemand und meinte dass ich nicht gehen dürfe. Üblicherweise wenn wir zusammen Mittagessen gingen bzgl. einem Geburtstag, weil jemand neu begonnen hatte oder sonstigen Gründen waren wir immer so 4-5 Leute… Gestern gingen wir zusammen Mittagessen. Billy hatte sich extra das Restaurant ausgesucht zu dem wir das erste Mal zusammen gingen. Als wir zu 5 losgingen war alles gut. Dort angekommen war ein riesiger Tisch gerichtet und einer nach dem anderen kam auch noch nach. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass alle wegen mir kamen. Einer hatte sogar extra seine Reise abgesagt um da sein zu können und die einzigen welche gefehlt haben, waren aus Krankheit. Ich war extrem überrascht.
Als Billy dann anfing mir eine Karte zu geben und ich diese gelesen hatte, könnt ihr euch ja vorstellen, wie es mir ging. Immerhin war ich stolz auf mich, das ich mit ach und krach nicht heulen musste. Außer der Karte gab es noch 3 Trikots von den Braves und Hawks und endlich meine eigene Sto Mappe. Sehr gut, da ich ja noch kaum Übergewicht in meinem Gepäck hatte. Ich habe mich auf jeden Fall extrem gefreut!!!
Zurück zum Büro habe ich dann endgültig meine Sachen gepackt. Da ich mit Alcide immer Gummibänder hin und her geschossen hatte, hatte er sich was ganz nettes einfallen lassen und eine XXL-Box mit Gummibändern fand sich verteilt auf meinem Platz wieder. Außerdem wurde ich von Jocleyn und Jenna an einen Stuhl gebunden, aber nachdem ich ganz laut angefangen habe zu schreien haben sie Mitleid mit mir bekommen und mich doch laufen gelassen.
Am schlimmsten war der Abschied von Billy… Ich klopfte an seinem Platz und wir schauten uns an… naja, was soll ich sagen… wir mussten beide weinen … Er half mir noch meine Kiste aus dem Büro zu bringen und gab mir noch was Persönliches. Als ich den Parkplatz verließ stand, blieb er ziemlich geknickt zurück und mir viel es definitiv nicht leicht zu gehen. Ich hätte mir nie erträumen können, das Arbeiten mit einer Person so genial sein kann. Die ganze Art und Weise, wie wir unsere Projekte zusammen gemeistert haben, wir beide immer bei jeder Gelegenheit zusammen hielten und einfach immer den gleichen Standpunkt hatten war und ist weiterhin unbeschreiblich. Manch einer mag sagen, das Grafiker ziemlich eigen sein könne, aber der eine Satz den Billy nach meiner Final-Präsentation dem Management Team gesagt hatte, hat einfach zugetroffen… wir haben einfach dieselben Gene und das hat absolut gepasst! Auch wenn ich das schon oft wiederholt habe, so sage ich es noch einmal. Ein ganz dickes fettes Dankschön an Billy, den vor allem er hat meine Zeit zu der gemacht, die es war…
Nachdem ich den ganzen Abend und eigentlich auch noch heute damit kämpfe den Abschied zu überstehen, so kam heute Morgen der nächste Schlag. Good-Bye zu der besten Hostfamily die ich mir nur erträumen hätte können. Trinity und Jarrod sind extra aufgestanden. Michael, Karen und Guinnes kamen mit mir raus. Das Gute war, das ich noch total im Stress vom Packen war und wir es relativ kurz gehalten haben, aber das schlimme war, das ich als ich dann im Auto saß es erst richtig über mich kam.
Guinnes selbst konnte gar nicht verstehen, warum ich so viele Koffer in mein Auto brachte und so nutzte er die Chance als ich mich verabschiedet hatte und sprang einfach mit ins Auto… naja. Blöderweise auf den Fahrersitz. Es war gar nicht so einfach in davon zu überzeugen, das er leider nicht mit darf und als ich dann ins Auto gestiegen bin ist er einfach neben dem Auto sitzen geblieben und auch auf das Rufen von Karen und Michael reagierte er nicht… Ich musste dann leider los… wer weiß… Vielleicht sitzt er dort ja noch immer.
Allen in allem habe ich es im Moment noch gar nicht begriffen, was für ein Tag heute ist und bin umso mehr auf die nächsten Tage und Wochen nun gespannt. Heute treffe ich Philipp, morgen Andi und finally werden wir Joseph dann vermutlich am Samstag treffen, wenn es dann heißt „3 Jungs and me on the Road“… mal sehen was daraus wird 🙂