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Lagebericht Nr. 20 (oder auch: von Santa und Alligatoren)

Posted by on January 4, 2013

Am Montag stand endlich Heiligabend an. In Amerika ja eigentlich nichts Besonderes, da man Weihnachten normalerweise am 1 Weihnachtstag morgens feiert. Bei den Trodahls ist aber so einiges nicht ganz normal (siehe mittlerweile 5 Hunde in einem Haushalt ; )) und da Leslie und Krista eigene Familie haben und ihr Weihnachten deshalb aufsplitten müssen, haben wir den Heiligabend zelebriert.

Bevor es hier so richtig losging, habe ich mittags erstmal Bescherung mit meiner Familie per Skype gemacht. Das war seltsam mittags in Amerika zu sitzen, wenn es in Deutschland schon Abend ist und die Geschenke ausgepackt werden. Aber Dank Skype war ich live dabei als meine Lieben die Geschenke ausgepackt haben, die ich ihnen geschickt habe. Und ich hatte endlich Gelegenheit, Cupid vorzustellen. : )

Anschließend  waren Joann, Krista, Michael, Eric, Leslie und ich im Kino, da wir am Vortag ja nicht gehen konnten. Wir haben „The Rise of the Guardians“ gesehen und ich muss sagen, dass das ein wundervoller Film ist! Nicht nur für Kinder!  Nach dem Kino sind wir dann nach Haus gefahren und haben uns dort alle in Schale geschmissen, denn kurze Zeit später haben wir uns auf den Weg zur Kirche gemacht. Zu Hause waren mittlerweile Kathy und Tom eingetrudelt, denn die haben diesen Abend auch mit uns gefeiert.

Die Kirche war ein sehr schönes Erlebnis, wir haben ein Krippenspiel gesehen und alle möglichen amerikanischen Weihnachtslieder gesungen. Erstaunlicherweise tatsächlich mal Kirche in kurzweilig. ; ) Der weihnachtlichste Moment kam dann, als jeder in der Kirche eine Kerze bekommen hat und die angezündet wurden. Als alle Kerzen brannten, wurde das Licht ausgemacht und alle sind aufgestanden und haben die Kerze in die Höhe gehalten. Und dazu hat eine Pianistin „Christmas Carol“ gespielt, das meiner Meinung nach stimmungsmäßig tollste Weihnachtslied. Da hatte ich Gänsehaut und auch ein wenig Pipi in den Augen, so an Heiligabend ohne meine Familie…

Nach der Kirche sind wir im Dunkeln nach Haus gefahren, über Schleichwege durch die umliegenden Nachbarschaften und haben uns die wunderbar geschmückten Häuser angesehen. Wieder zu Haus war Santa tatsächlich schon da gewesen und das halbe Wohnzimmer war vollgepackt mit Geschenken. Eric ist halb ausgeflippt als er das gesehen hat… Und doch haben wir erstmal in aller Ruhe zu Abend gegessen. Es gab Weihnachtsschinken, Turkey, Kartoffelsalat, Reis, Obstsalat, Brötchen etc.

Nach dem Essen gab es dann kein Halten mehr: Eric durfte die Geschenke verteilen und am Ende saß jeder vor einem riesigen Geschenke-Haufen (Eric vor dem Größten den ich je gesehen habe) und dann wurde reihum ausgepackt. Über 2 Stunden haben wir gebraucht um die Geschenke auszupacken, denn es hat immer nur einer zur Zeit ausgepackt und alle anderen haben zugeguckt. Nebenbei haben wir leckeren Eierlikör getrunken und Cupid hat auf meinem Schoß geschlafen. Das war wirklich super gemütlich. Was Santa mir so gebracht hat? Also aus Deutschland einen Schwung Moneten auf mein Konto von Mami und Papi, Tante Kiki und Oma Rosie und Opa Fritz. Ein Päckchen voller Leckereien von Adina, von Jojo ein Päckchen mit einer Zeitschrift, Schoki, einem Hörbuch, einer iTunes Karte und süßen Haarspangen, von Oma Helga ein Halstuch und von Tante Dagi und Familie eine super liebe Karte.

Auch der amerikanische Santa hat es gut mit mir gemeint: Joann hat mir einen Poncho gestrickt (Stundenlang saß sie abends auf dem Sofa und hat dran gestrickt und das in Einzelteilen, damit ich nicht sehe was es wird), ein Paar super toller Socken, eine Handtasche, eine Kette mit einem eingravierten Spruch und einen kuschelig-weichen Pyjama. Von Leslie und Dustin auch einen Pyjama und Kuschelsocken, von Krista und ihrer Familie ein gerahmtes Foto von Eric und Socken und von Joanns Schwester Kathy ein Top, eine Blume für die Haare, eine Schneemannfigur als Start für meine traditionell-amerikanische Sammlung an Christmas-Crap und einen leuchtenden Flamingo, da ich irgendwann mal meinte, dass ich die pinken Plastikflamingos so gut finde…

Das war auch schon der Abend und so gegen 1 sind wir alle todmüde ins Bett gegangen, Krista und Familie haben sich auf den Weg zum nächsten Großelternpaar gemacht und Leslie und Dustin sind nach Haus gefahren.

Am Dienstag, dem 1. Weihnachtstag, haben sich morgens auch Kathy und Tom auf den Weg nach Haus gemacht und Joann und ich haben ein wenig das Chaos vom Vortag beseitigt und dann angefangen zu kochen. Denn an diesem Tag waren wir zu Dustins Eltern Donny und Darlene zur Weihnachtsfeier eingeladen und sollten etwas zu futtern mitbringen. Nachdem Joann es -wie auch immer- geschafft hat Kartoffeln bei Kochen verbrennen zu lassen, (ja, nicht nur anbrennen… Den Topf mussten wir samt Inhalt wegschmeißen…) lag alle Hoffnung auf meinem Blumenkohl-Kartoffel-Schinken Gratin. Gemacht mit deutschem Maggi-Fix. : D Zum Glück ist das gut gelungen und so sind wir mit dem duftenden Essen auf dem Rücksitz zum Haus von Donny und Darlene gefahren.

Dort gab es dann gleich Mittagessen und anschließend haben wir Julklapp gemacht (hier heißt es „White Elephant Game“) und ich habe einen schönen grünen Schal bekommen. Nach dem Spiel sind Joann und ich dann schon wieder nach Haus aufgebrochen, denn wir wollten die kleine Cupid und die anderen Hunde nicht zu lange allein lassen.

Der Mittwoch war dann ein recht entspannter Tag. Ich bin zu Johanna gefahren und habe ihr Cupid vorgestellt. Ansonsten standen Wäsche waschen, aufräumen und packen auf dem Plan, denn am nächsten Tag ging es schon los auf meinen nächsten Trip…

Am Donnerstag war ich morgens noch kurz bei A&F und habe dort meine letzten Formalitäten erledigt um endlich arbeiten zu können. Ansonsten habe ich noch einiges an Papierkram erledigt: Ich habe endlich mal eine Mail an meinen Bundestagsabgeordneten Hr. Fischer geschrieben, meinen Zwischenbericht für das Jahr geschrieben und in 4-facher Ausfertigung an die Austauschorganisation in New York geschickt und noch einmal an der Adoption nachgefragt, welche Impfungen Cupid noch wann benötigt.

Abends um 10 Uhr habe ich mich dann schweren Herzens von Cupid und Joann verabschiedet und bin mit dem Auto nach Atlanta gefahren. Dort habe ich dann erstmal einen halbwegs bezahlbaren und sicheren Parkplatz in der gruseligen Gegend um den Busbahnhof gesucht. Nachdem ich auf einem Parkplatz für $3 am Tag gehalten habe und dort aus allen Richtungen plötzlich Obdachlose auf mich zugeströmt sind, habe ich schnellstens meinen Rückwärtsgang eingelegt und bin zum Krankenhaus gefahren. Nur eine Querstraße vom Busbahnhof, mit Wachmann und hell beleuchtet und mit $8 am Tag auch preislich noch ok. Nachdem diese Hürde genommen war habe ich mich am Busbahnhof mit Julia, einer anderen Teilnehmerin die in Kansas City platziert ist, getroffen und wir haben in einer Bar gewartet, dass es 12 wird. (draußen warten war uns bei 1°C dann doch zu kalt) Kurz vor 12 sind wir dann zum Bus gelaufen, unser Gepäck wurde eingecheckt, wir haben uns hingesetzt und ich bin auf der Stelle eingeschlafen.

 Um 8 bin ich dann am Freitag in Orlando (FL) bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht. So kann man sich das gefallen lassen. Einfach mal 8 Stunden Busfahrt verschlafen. : ) In Orlando hatten Julia und ich 4 Stunden Aufenthalt, also konnten wir in aller Ruhe von der Bushaltestelle auf der einen Seite von Orlando zu der Bushaltestelle auf der anderen Seite von Orlando fahren, von der unser 2. Bus bis nach Miami fahren sollte. Während unserer Fahrt von Haltestelle zu Haltestelle konnten wir dann auch einen kleinen Blick auf Orlando erhaschen. Also diese Stadt ist wirklich nur auf Vergnügen ausgelegt: Diverse kleine Parks und Souvenir-Shops, Disneyland, Harry Potter Park etc. Wo man hinguckt gibt es irgendwelche Parks.

Um 12 ging die nächste Busfahrt los: 4 Stunden bis Miami. Wieder bin ich in der ersten Minute eingeschlafen und direkt vor Miami aufgewacht. In Miami haben Julia und ich (erschlagen von der 27°C warm-feuchten Luft) dann ein Taxi bis zum Hostel in Miami South Beach genommen. Dort wurden wir von Miriam (in Ohio platziert), Maria (Florida) und Tobi (Colorado) bereits empfangen. Julia ist mit den drei dann umgehend auf eine „Live in Color“ Party gegangen. Ich bin im Hostel geblieben, denn ich war ja bereits einmal auf einer solchen Party und wollte mir das Geld dafür sparen. Um 11:30 kam dann auch der letzte in unserem 6er-Gespann an: Tino (Chicago) durfte das letzte Bett in unserem Mini-Zimmer beziehen.

Am Samstag ging für uns um 10 Uhr die Action los: Wir wurden von einem super klapprigen Bus am Hostel aufgegabelt und es ging ab zu den Everglades. Der Bus war wirklich ein riesen Abenteuer: Mit Löchern im Fußboden, sodass man die Straße sehen konnte… Amerika, Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

An den Everglades angekommen haben wir dann eine der berühmten Fahrten mit einem Airboat gemacht. Das hat Spaß gemacht, denn teilweise ist der Ranger mit Vollgas durch die Everglades gefahren und hat die Kurven genommen dass das Wasser nur so spritzte. Sogar einige Alligatoren, Babyalligatoren, wunderbare Vögel und Schildkröten haben wir gesehen. Nach der Tour gab es noch (im Preis mit inbegriffen) eine völlig unnötige Vorführung bei der ein Typ auf nen riesen Alligator springt und sich toll findet weil er das Tier überwältigen kann. Sowas macht mich sauer.

Zurück ging es nach Miami und dann stand –in demselben knatterigen Bus-  eine kleine Stadtrundfahrt an. Nicht besonders aufregend, aber Ziel dieser Stadtrundfahrt war der Hafen. Dort sind wir auf ein Boot umgestiegen und haben die künstlichen Inseln rund um Miami erkundet. Dort wohnen die Reichen und Schönen und wir sind an der Villa von Will Smith, dem Erfinder von Viagra und Naomi Campbell vorbeigefahren. Das war sehr interessant, denn der Reiseführer hat immer erzählt wie groß und teuer die Villen sind und noch ein paar interessante Sachen drumrum.

Wieder zurück im Hostel haben wir uns auf den Weg zum Espanola Way gemacht, einer bekannten Straße in Miami Beach in der viele Restaurants sind. Dort haben wir bei einem guten und günstigen Mexikaner gegessen und uns anschließend noch einen frozen Yoghurt geholt. Damit sind wir dann am Ocean Drive, der Promenade von Miami im Dunkeln entlang geschlendert und haben noch einen kleinen Abstecher ans Meer gemacht. Einmal Füße ins Wasser halten und zurück zum Hostel.

Dort haben wir auf dem Flur (da das Zimmer einfach zu klein war) Twister gespielt und alle die vorbei wollten, mussten sich ihren Weg über das Spielfeld erspielen. So haben wir ungefähr die Hälfte aller Gäste des Hostels innerhalb einer Stunde kennengelernt. : )

Am Sonntag sind wir um 7 bereits aufgestanden, denn wir hatten ab 8 Uhr ein Auto gemietet. Ziel der Reise: Key West, der südlichste Zipfel der USA. Die Fahrt hat 3 Stunden gedauert, leider standen wir zusätzlich auch noch eine Stunde Stau und mussten in Key West eine Stunde umhergurken um einen Parkplatz zu finden. Endlich angekommen waren wir uns jedoch einig: Das war es wert! Key West ist wunderschön, sehr alte und schöne Häuser, einfach eine gemütliche und niedliche Stadt. Wir sind umhergeschlendert, haben Fotos gemacht und waren am Hafen. Dann sind wir zum Southernmost Point gefahren. Dort ist eine Boje und diese markiert den südlichsten Punkt der USA. Von dort sind es nur noch 90 Meilen bis Kuba. Wir haben kurz überlegt rüber zu schwimmen, aber dann haben wir gedacht, dass wir das tagsüber nicht mehr schaffen.


Zum Schluss haben wir noch ein Stückchen Strand gesucht, denn Tino und ich wollten endlich mal schwimmen gehen. Es war zwar recht windig und daher nicht so schön warm und außerdem ist gerade die Sonne untergegangen, aber wir haben es getan: Wir haben schwimmen. War gar nicht soooo kalt. : D Anschließend sind wir dann wieder ins warme Auto und haben uns auf den Rückweg zum Hostel gemacht.

Sooo, jetzt habe ich den Rückstand endlich aufgeholt. Der nächste Bericht kommt wieder wie gewohnt! : )

Habt ein tolles Wochenende!

Kussi, Julia

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