Platzierungsort

Am 20. Juli kam die erlösende Nachricht:

Ich werde mein Jahr im Bundesstaat Georgia ganz in der Nähe von Atlanta verbringen.

Um genauer zu sein:

Ich werde in Kennesaw an der “Kennesaw State University” studieren und in der Nachbarstadt Acworth wohnen.

Ich habe da mal etwas vorbereitet:

Mit dieser Platzierung ist mein Platzierungswunsch zu 100% erfüllt worden.
Ich wollte unbedingt an die Ostküste und Bundeststaattechnisch geht es gar nicht östlicher. In 4-5 Stunden bin ich am Meer, was will Frau mehr?

 

Letzter Arbeitstag

Am 11. Juli hatte ich hoffentlich meinen letzten Arbeitstag als Auszubildende. Mit dem Wort “hoffentlich” will ich nicht sagen, dass es Zeit wurde, aus meinem Ausbildungsbetrieb zu gehen. Nein, im Gegenteil. Ich werde die Zeit in meinem Ausbildungsbetrieb sehr vermissen und immer gerne daran zurück denken.

http://www.odenwald.de/fileadmin/odenwald/media/essen/Brauerei_mit_Heuwiese_600.jpgDie Brauerei Schmucker im Herzen des Odenwalds. Idyllisch gelegen im Mossautal, dort wo die Natur noch Natur sein darf und Städter die Landluft vielleicht als “Gestank” nennen.

http://www.ferienhof-kredel.de/Infos/BRAUEREI.jpg

Der Stolz jeder Brauerei: Das Sudhaus. Aber ganz besonders bin ich stolz darauf, dass ich in genau in diesem Sudhaus habe lernen dürfen, wie man Bier macht!
Danke Männer!!! Ich werde euch vermissen…

“Hoffentlich”, da ich immer noch eine Hürde vor mir habe um endgültig sagen zu können: Mir steht nichts mehr im Wege! Nämlich meine praktische Abschlussprüfung.

Die habe ich am 24. Juli. Bis dahin habe ich meinen Resturlaub genommen um weitere Vorbereitungen zu treffen, ein bisschen meiner musikalischen Leidenschaft den Musicals nachzugehen, Zeit mit der Familie zu verbringen und mich auf die Prüfung vorzubereiten.
Denn erst wenn die bestanden ist kann das größte Abenteuer meines Lebens beginnen.

TOEFL, Bad Bevensen II und noch mehr…

Nachdem die Zusage weg war, kam kurze Zeit später das Schreiben, dass ich am 08. März nach Berlin zum TOEFL-Test muss.
Zu Deutsch: „Test of english as foreign language”
Was so viel heißt wie: Englischtest für Nichtmuttersprachler der Sprache Englisch,
klingt auf Englisch definitiv besser 😉
Dieser Test ist wichtig, da die Colleges in den USA teilweise eine Mindestpunktzahl verlangen. Das heißt, wer unter den Anforderungen ist, wird auch nicht genommen. Deshalb war wichtig, möglichst gut abzuschließen. Durchfallen jedoch war nicht möglich.
Das Testergebnis dazu habe ich auf dem Vorbereitungsseminar erhalten.

Und vom 13.04.- 20.04. war ich auf Vorbereitungsseminar in Bad Bevensen.
Wir waren 24 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Ich habe immer noch keine Ahnung, nach welchen Kriterien diese Gruppe zusammen gestellt wurde. Ich weiß nur, besser hätte die Zusammenstellung wirklich nicht sein können.
Jeder war auf seine eigene Art unbeschreiblich und sehr wichtig für das Zusammenspiel der Gruppe. Es war rundum schön und ging viel zu schnell rum diese Woche.
Wir waren in der KZ-Gedenkstätte Bergen Belsen, haben über die NS Zeit referiert, über allgemeine Benimm- und Verhaltensregeln in der USA gesprochen, über die wichtigsten Unterschiede zwischen BRD – USA diskutiert und alle offenen Fragen geklärt.

Nicht zu vergessen sind natürlich die lustigen Spiele, wie „kotzendes Känguru“, alt bekannt „mein rechter, rechter Platz ist frei…“, die blinde Menschenreihe durch Schulterklopfen durch einen Parcours zu lenken und die schönen geselligen Abende.
Ach nein, da war noch die Nyan-Cat und weitere tolle Lieder dieser Art.
Ihr könnt mir glauben, langweilig wurde es uns dort nie.
Angélique und ich haben uns als „Rentnerband“ geoutet. Wir waren immer als Erste im Bett. Weil reden kann man schließlich auch im liegen : – )

   Tino, ich, Tina und Carolin   Tino, Tina und ich   Gruppenbild vor dem Seminarraum

Ich wusste auch nicht, dass man insgesamt 9 Anläufe braucht,um ein schönes Bild als Resultat zu haben 😉

Ich habe alles gegeben – und doch nicht genug.                                                                Der Sieger hieß: Tinooooooooooooooooo L.

    Die Rentnerband: Angie und ich         Ich mit zwei Flaggen: USA und BRD

Ende Mai ist dann ein großes Paket von der GIZ angekommen. Darin war eine Umhängetasche mit vielen kleinen Dingen, wie dem Grundgesetz auf Englisch, Notizblöcke und Kuli…

Seit Anfang Juni erfahren nun fast täglich die Teilnehmer ihre Platzierungsorte mit Familie/Unterkunft, College und jetzt dürft ihr dreimal raten, wer ca. 10x am Tag die E-Mails checkt um zu schauen, ob etwas neues im Postfach ist?!
Genau: ICH

Dezember Absage oder Februar Zusage?

Dezember Absage oder Februar Zusage?

Bei dem Vorstellungstag in Bonn wurde uns gesagt, dass wir frühestens im Dezember Rückmeldungen bekommen.
Jeder, der im Dezember eine Rückmeldung bekommt ist gleichzeitig rausgeflogen.

Alle, die bis Ende Dezember nichts hören, sind eine Runde weiter, aber noch lange nicht dabei.
Ich habe im Dezember keine Rückmeldung bekommen und wusste dann, dass ich wohl doch überzeugt habe 😉

Auf jeden der nur 75 Plätze wurden 2-3 mögliche Kandidaten von der GIZ ausgewählt. Die Unterlagen mit Einschätzungen über uns und einigen Daten von uns wurden dann an die Abgeordneten weitergeleitet. Jeder Abgeordnete hatte dann die Qual der Wahl, sich für einen dieser Vorschläge zu entscheiden.
Sie hatten die Möglichkeit, die Kandidaten vorher noch einmal einzuladen oder direkt zu entscheiden.

Ich wurde als Kandidatin für meinen Wahlkreis, Wahlkreis 186 – Darmstadt, ausgewählt. Dieser Wahlkreis wird von Frau Christine Lambrecht, Wahlkreis Viernheim, verwaltet.

Und dann war es soweit:

Anfang Februar kam die Zusage!!!

Ich konnte es kaum glauben, meine Freude hielt sich in Grenzen und zusagen wollte ich auch nicht gleich.
Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich, wirklich ICH, einen der begehrten 75 Plätze bekommen habe. Denn es waren schließlich um die 500 Bewerbungen eingegangen bei der GIZ.
Doch in den 10 Tagen Bedenkzeit habe ich mir alles gründlich überlegt und die Zusage nach Bonn dann los geschickt.

Zum Glück…

Mit im Boot von meinen Bonnern möchte ich begrüßen: Simon Schmitz und Svenja Erdmann (ich glaub das wars 😉 )

So ging es weiter

Wenige Wochen später habe ich von der GIZ eine Einladung zu einem Vorstellungstag erhalten. Also habe ich mich am 27. Oktober auf den Weg nach Bonn gemacht.

Die Aufregung war natürlich groß, denn von diesem Tag hing alles ab. Nach einem kurzen Begrüßungsgespräch, unter anderem von Jutta Böhme und Katharina Jacobsen, ging es in die Aufgaben.

Man musste in einer Kleingruppe eine Kurzpräsentation erarbeiten, danach wurde ein Test geschrieben und nach der Mittagspause ging es in die persönlichen Gespräche mit jeweils drei an dem Programm beteiligten Mitarbeitern. Mein Gespräch wurde von Jutta Böhme, Marie-Theres Lütje und Bernd Herbert geleitet.

Man wurde einiges über sich auf Deutsch gefragt und dann kam noch ein kurzes Gespräch in Englisch dazu. Mein deutsches Interview bezog sich hauptsächlich darüber, wie ich auf meinen Beruf gekommen bin. Und in meinem englischen Gespräch habe ich durchgehend „sailor“ gesagt und meinte eigentlich „fisher man“. Wobei mir das auch erst danach aufgefallen ist. Verstanden haben sie glaube ich trotzdem was ich meine, hihi.

Am späten Nachmittag ging es dann wieder Richtung Heimat.

Und ab dann hieß es warten auf Rückmeldung der GIZ.

Und ich sag euch, das zieht sich sehr, wenn man einfach nur wissen will: „JA, du bist dabei!“

Wer mich kennt weiß, dass Warten noch nie meine Stärke war…

Wie es für mich zu diesen Jahr kam…

Schon bei meinem Bewerbungsgespräch um einen Ausbildungsplatz in meinem Ausbildungsbetrieb hieß es, dass eine Übernahme nach der Ausbildung nicht vorgesehen sei.

In der Ausbildung habe ich dann erfahren, dass die letzte Übernahme eines Auszubildenden schon sehr viele Jahre her ist.

Und so hieß es dann irgendwann für mich sich Gedanken darüber zu machen, was ich nach der Ausbildung mache. Mir fielen immer mehrere mögliche Dinge gleichzeitig ein, was natürlich nicht machbar ist.

Und dann entdeckte ich durch Zufall in unserem guten alten “Darmstädter Echo” eine Anzeige über das “Parlamentarische Patenschafts-Programm”, kurz PPP. Dieses Programm gibt es für junge Berufstätige und für Schüler/Innen. Das Programm der jungen Berufstätigen wird von der “Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit”, kurz GIZ, erarbeitet und zusammen mit “Cultural Vistas”, kurz CV, betreut

Den habe ich jedoch erst einmal gekonnt ignoriert. Doch dann habe ich irgendwann den Mut gefasst meine Familie auf dieses Projekt anzusprechen. Die Reaktionen waren sehr gut und so habe ich damals beschlossen, keine Zeit, Mühen und Kosten zu scheuen und habe auf der Homepage der GIZ das erste Informationsblatt ausgedruckt und nach Bonn geschickt.

Ich glaube am 2. September war damals die Frist für dieses Projekt gesetzt und ich habe auf gut Glück, dass es rechtzeitig ankommt, am 30. August das Informationsblatt abgeschickt.

Wenige Tage später kam dann ein dicker A4 Umschlag per Post in dem ein circa 40 Seiten umfassendes Formular war. Nach anfänglichem Zögern, das in 3 Wochen komplett ausgefüllt zu bekommen, habe ich alles investiert, was möglich war.

Man musste unter anderem ein medizinisches Formular vom Hausarzt ausgefüllt zurück schicken. Dank des Formulars weiß ich nun, dass ich NICHT Diabetes erkrankt bin, denn das wurde unter anderem auch gefragt.

Beim Ausfüllen wurde mir erst so richtig bewusst, wie gut organisiert die GIZ ist.

Auf was alles geachtet wird ist wirklich kaum zu glauben.

Nachdem alle Seiten ausgefüllt, alle Fragen beantwortet und alles dreifach kopiert wurde ging das Ganze dann zurück nach Bonn…

Hallo Welt

 

Hallo Welt,

hier seid ihr richtig, wenn ihr mich auf meinem Jahr vor und in den USA begleiten wollt.

Ich werde hin und wieder etwas von mir hier lassen,

damit ihr wisst, was ich wann und wo erlebe.

Ich hoffe ihr seid oft hier und nehmt Teil an mir und meinen Geschichten.

Es grüßt euch ganz herzlich,

Johanna